Themen zur Tierernährung Fachtagung 2017/2018 Neuere Untersuchungen, z.B. von Wissenschaftlern der Universität Gießen, zeigen, dass u.a. die Supplementierung von Polyphenolen (Traubentrester) während der Transitphase womöglich helfen kann, den ER-Stress, Entzündungen in der Frühlaktation und den Leberfettgehalt zu reduzieren (GESSNER et al., 2015). Davon abgesehen geht es also um die Bekämpfung von stressauslösenden Faktoren und um die Etablierung von entlastenden und unterstützenden Maßnahmen für den Stoffwechsel und die Futteraufnahme sowie für die Genesung vom Kalbestress. Kühe stellen heute höhere Ansprüche an: • Haltung, Fütterung, soziales Umfeld, • das Verständnis der komplexen Zusammenhänge, • ein diszipliniert praktiziertes Tiercontrolling und • eine kluge Anpassung der einzelbetrieblichen Möglichkeiten. Allen voran, wie bereits oben erwähnt, bildet hierbei das Trockensteher- bzw. Transitkuhmanagement eine zentrale Rolle. Trockensteherfütterung Für die Trockenstehzeit gilt die gleiche Regel wie für die Fütterung laktierender Kühe: Grundsätzlich muss dem tatsächlichen Bedarf der Tiere entsprechend gefüttert werden! Da dieser für gerade trockengestellte Kühe deutlich niedriger ist als für Tiere in den letzten 2 bis 3 Wochen vor der Kalbung, empfiehlt die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE, 2001, DLG, 2012) grundsätzlich eine zweigeteilte Trockensteherfütterung. Diese zweiphasige Trockensteherfütterung über ~6 - 8 Wochen ist auch am weitesten verbreitet. Sie bedeutet aber einen i.d.R. drastischen Futterwechsel am Laktationsende auf ein sehr niedriges Ernährungsniveau in der 1. Phase des Trockenstehens. Zur Vorbereitung der Kuh auf die Fütterung der Laktationsration wird eine Vorbereitungsfütterung während den letzten 2-3 Wochen vor dem Kalben („close-up dry period“) durchgeführt (Pansenzottenwachstum wird angeregt). Zudem soll dem höheren Energiebedarf der hochtragenden Kühe bei abnehmender Futteraufnahme in den letzten Tagen vor der Kalbung Rechnung getragen werden. Wie bereits oben beschrieben, führen hohe Energie- und Eiweißüberschüsse im Futter für Frühtrockensteher zu einer größeren Gefahr von gesundheitlichen Problemen, allen voran Festliegen, verzögerte Rückbildung der Gebärmutter, Gebärmutterentzündung. Auch steht im Zusammenhang mit einer zu energiereichen Frühtrockensteherversorgung ein höheres Risiko einer verminderten Futteraufnahme nach der Kalbung. Damit gehen vermehrte Stoffwechselstörungen (erhöhtes Ketoserisiko, auch dann, wenn die Tiere nicht verfettet sind) einher. In diesem Zusammenhang kommt dem Futtermittel Stroh – für eine energetische Verdünnung der Ration - eine ganz zentrale Bedeutung zu. Dieses muss aber auch entsprechend in voller © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.vilomix.de Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 3 VON 10 E-Mail: info@vilomix.de
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