FÜTTERUNG Die Mastschweine auf dem Hof werden schon lange stickstoff- und phosphorreduziert gefüttert. Ihre Leistung sank dadurch nicht – im Gegenteil, die Tiere sind sehr vital. Christof Ebbeskotte berechnet die Rationen seiner Tiere selbst. DER BETRIEB Ebbeskotte Betriebszweige Landwirtschaftliche Nutzfläche Angebaute Kulturen Arbeitskräfte Schweinemast Anzahl Mastplätze Anzahl Tiere pro Bucht Genetik Einstallgewicht Masttagszunahme Verlustrate Umtriebe pro Jahr Schweinemast, Ackerbau, Fresseraufzucht (50 Plätze, Fleckvieh) 105 ha Weizen, Gerste, Triticale, Mais für Corn Cob Mix (CCM), Silomais 2, ergänzt durch Lohnunternehmer und Dienstleister 1.942, geteilt in zwei Betriebe 11 PIC (Eber 408) 25 - 33 kg 850 - 960 g ∅ 1 - 1,5 % 3 Indexpunkte Fütterung 0,99 - 1 je kg Schlachtgewicht Flüssigfütterung mit Sensor „Wichtig ist uns die Rohfaser. Deshalb füttern wir auch Maissilage“, sagt Ebbeskotte. Seine Frau ergänzt: „Wir mussten zu Anfang ziemlich tüfteln, aber jetzt klappt es mit unserer Flüssigfütterung super.“ Um die Masttiere immer optimal zu versorgen, füttern sie fünf Phasen (siehe Tabelle „Mastrationen auf dem Betrieb Ebbeskotte“). Die Rohkomponenten werden in regelmäßigen Abständen analysiert, um die Mineralstoffe darauf abzustimmen. HERAUSFORDERUNG: KNAPPE FLÄCHE „Unsere aktuelle Herausforderung ist ganz klar die Flächenknappheit“, sagt Ebbeskotte. Die neue Düngeverordnung verschärft das Problem weiter. „Wir haben auf einmal einen höheren Nährstoffanfall und dürfen gleichzeitig weniger düngen, wodurch die Pachtpreise der Flächen steigen“, erklärt der Mäster. Nur über eine nährstoffangepasste Fütterung lasse sich diese Verschärfung wieder ausgleichen, vielleicht sogar verbessern. Mit dem RAM-Futter – der Stickstoff (N)- und Phosphor(P)-reduzierten Fütterung – hat der Betrieb schon länger gute Erfahrungen. „Dann kam das Interesse des Tierernährers hinzu“, sagt Ebbeskotte und lächelt. Wie weit runter kann man mit Rohprotein und Phosphor gehen? Das Ehepaar wollte seine eigenen Erfah- rungen machen, denn die seien immer noch die Besten. Zusammen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, der gleichzeitig einen neuartigen Futterzusatzstoff zur Steigerung der Proteinverdaulichkeit testen wollte, entstanden die ersten Fütterungsversuche. „Dabei handelt es sich um reine Praxisversuche. Eine Signifikanz können und möchten wir nicht angeben“, betont Veronika Ebbeskotte. Die Ergebnisse des letzten abgeschlossenen Versuchs sind im Kasten „Mastversuch im Betrieb Ebbeskotte“ zusammengefasst. Alle bisherigen Versuche haben gezeigt, dass das Ehepaar Ebbeskotte auf ihrem Betrieb unter dem Strich noch mehr Stickstoff und Phosphor einsparen kann. „So entlasten wir unsere Düngebilanz und senken die Futterkosten. Wir konnten in einem der Versuche bis zu 4 Euro pro Mastschwein sparen“, berichtet Christof Ebbeskotte. Bei sehr niedrigen Rohproteingehalten zeigte sich allerdings eine in der Tendenz leicht schlechtere Futterverwertung. „Die Schweine fingen an, sich das fehlende R ohprotein über eine höhere Futtermenge zu holen.“ Daher lautet die Empfehlung, in der Vormast das Niveau nicht zu weit abzusenken. In der Endmast lässt sich der Rohproteingehalt allerdings auf 12,5 Prozent reduzieren. Dies führt wiederum zu den agrarheute SCHWEIN SONDERDRUCK 2019 4 Fotos: Hungerkamp
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