JAHRESRÜCKBLICK HaGe AG und HaGe Konzern Mit einem Umsatz von knapp über einer Milliarde Euro – leicht besser als das Vorjahresniveau – konnte im Segment der Sparte GRH die Marktposition gehalten und regional sogar ausgebaut werden. Dies geschah unter schwierigen Rahmenbedingungen, da deutsches Getreide im internationalen Vergleich im 2. Halbjahr kaum wettbewerbsfähig war, wodurch die Warenströme sich zu Ungunsten unserer Destinationen veränderten. Hinzu kamen bundesweit extreme Wetterlagen, die die Vegetationsbedingungen maßgeblich geprägt haben. Im Ergebnis wurde 2018 die geringste Ernte seit 2014 eingefahren. Der Rückgang im Getreide beträgt im Vergleich zum dreijährigen Durchschnitt (2015-17) knapp -19 % und bei Raps ca. -21 %. Sowohl die deutlich kleinere Ernte, als auch die Qualitäten aus der Ernte lasteten unsere Kapazitäten nicht aus, was auch auf die Ertragslage dieses Segmentes durchschlug und uns nicht zufriedenstellt. Die Vermarktung der Ernte 2018 ist in dieser Kampagne deutlich stärker geprägt durch das geringere Inlandsaufkommen von Brot- und Futtergetreide als üblich, was die Preisfindung doch stark beeinflusst hat. Die Weizenkurse zogen an der Matif nach einem verhaltenen Anstieg im Mai und Juni, aufgrund der sich abzeichnenden Ertragseinbußen in Teilen der EU, an. Preisnotierungen für Raps verliefen analog zum Getreide, dem Höhenflug waren jedoch auch Grenzen gesetzt, da die globale Versorgungslage für Getreide und Ölsaaten gesichert war. Die Abgabebereitschaft war, vom Landwirt über den Agrarhandel bis hin zur Verarbeitungsschiene, verhalten und führte zu einem höheren Importaufkommen in den Seehäfen, an dem sich auch der HaGe-Konzern beteiligt hat. Im Ergebnis ist hervorzuheben, dass die Umsatzmenge des HaGe-Konzerns trotz dieser geringen Erntemenge nur um 3,2 % zurückgegangen ist und wir unsere stabile Marktposition verteidigen konnten. In der Sparte Futter wurde in 2018, bereinigt um den Bereich Heimtierfutter, der Anfang des Jahres an die Schwestergesellschaft Inter Farm Handel GmbH ausgegliedert wurde, ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres erzielt. Der Salmonellenfall in der Kieler Ölmühle zu Beginn des Jahres hatte auch direkte Auswirkungen auf die Sparte Futter und führte im Ergebnis zu einem nicht unerheblichen Absatzrückgang im ersten Quartal. Die intensive und zielorientierte Kommunikation mit unseren Kunden und ein funktionierendes Qualitätsmanagement- und HACCP-Konzept, welches wir nach einer solchen Sondersituation selbstverständlich angepasst haben, führten im Ergebnis zu einer erhöhten Produktsicherheit, der von uns hergestellten Futtermittel. Eine grundlegende Neuaufstellung hat das Futtergeschäft der HaGe in 2018 durch die ganzheitliche Betrachtung des Ge schäftes von der Rohware, über die Optimierung, der Produktion bei weiterhin wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen, der gesamten Administration, über die Transportlogistik bis hin zum Kunden erfahren. Die Absatzentwicklung konnte ab dem 2. Quartal wieder verbessert werden und im letzten Quartal konnte die Sparte Futter ein über der Planung liegendes Resultat erzielen. Dieser Trend, der das Ergebnis der vielfältigen strukturellen Anpassungen und ganzheitlichen Herangehensweise ist, wird sich auch im 1. Quartal 2019 fortsetzen. Insgesamt konnten fehlende Mengen im Mischfutter aus den ersten drei Monaten fast komplett kompensiert werden und somit lagen wir zum Jahresende nur 3,1 % unter den geplanten Mengen. Im Bereich Mineralfutter wurde die enge Zusammenarbeit mit der Konzernschwester VILOFOSS erfolgreich fortgesetzt. Auch die in 2017 neu entstandene Partnerschaft mit einem Spezialfutterhersteller hat sich in 2018 intensiviert, und stützt zunehmend die Ertragskraft in diesem Segment. Der Betriebsmittelbereich stand in 2018 unter dem Einfluss der herrschenden Rahmenbedingungen. Neben den Auswirkungen durch die Düngeverordnung haben die Witterungsbedingungen zu einer weiter gesunkenen Intensität und in der Folge zu einem gesunkenen Umsatz geführt, wobei der Saatgutbereich hiervon positiv auszunehmen ist. Im Fachbereich Pflanzenschutz liegt der Umsatz witterungsbedingt deutlich unter dem Vorjahresniveau, wobei der Gesamtmarkt stärker schrumpfte und wir im Ergebnis bestandsbereinigt unsere Marktposition verbessern konnten. Weitere Treiber im Markt für Pflanzenschutzmittel waren die deutliche Zunahme an generischen Produkten und eine sich weiter drehende Fusionsspirale auf der Lieferantenseite. Die Rolle des Agrarhandels, als Kenner der regionalen Notwendigkeiten, wird bei dieser Konzentration zukünftig an Bedeutung gewinnen. Neben den wetterbedingt niedrigeren Behandlungsintensitäten gibt es auch in der Landwirtschaft den Trend zu kostengünstigeren „Sparlösungen“, den wir besonders aus Gründen des Resistenzmanagements sehr kritisch beurteilen. Eine hohe Verfügbarkeit von knappen Produkten/Segmenten, durch früh zeitigen und strategischen Einkauf und vorausschauendes Planen, haben in Kombination mit einem bundesweit verbes- 04
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