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Themen zur Tierernährung Fachtagung 2017/2018 akklimatisiert haben, werden dann die Erst- und Booster Impfung gegen PRRS, Influenza, Circo, Parvo, Rotlauf und APP durchgeführt. Ab der vierten Woche nach der Einstallung werden die Tiere durch Zustallen von Schlachtsauen und durch das Einhängen von Säcken aus der Abferkelung an unser betriebseigenes Keimklima gewöhnt. Erst danach stallen wir die Tiere in den Sauenstall und gliedern sie unter dem Einsatz von Regumate in die Herde ein. Als nächstes stelle ich unseren Deckbereich vor. Es gibt vier gleiche Abteile mit jeweils 38 Kastenständen. Vor den Sauen befindet sich ein Eberlaufgang auf dem sich der Eber vor jeweils 5 Sauen durch von hinten zu bedienende Trenngitter fixieren lässt. Jeweils samstags werden die Sauen abgesetzt und in die Deckzentren eingestallt. Am Montag werden dann alle Sauen gewaschen. Dies dient sowohl zur besseren Hygiene als auch zur Stimulierung. Gleichzeitig wird ein Flushing Futter eingesetzt. Ein vorhandenes Lichtband über den Sauen wird inzwischen nicht mehr eingesetzt, weil in mehreren Versuchen kein Unterschied im Besamungserfolg festgestellt werden konnte, egal ob die Lampen angeschaltet waren oder nicht. Etwa einen Tag vor der erwarteten Rausche wird dann zum ersten Mal ein Eber vor den Sauen laufen gelassen. Zur eigentlichen Belegung arbeiten wir dann mit zwei Ebern, die hinter einander her laufen. Immer fünf Sauen werden gemeinsam vom Eber stimuliert. Rauschende Sauen bekommen dann einen Besamungsbügel zur weiteren Stimulation. Dann führen wir eine in Folie eingeschweißte Pipette (Clean blue) ein, wobei die Folie durchstochen wird um keine Verschmutzung in die Gebärmutter zu bringen. Anschließend wird die Spermatube aufgesetzt und an einer Leine eingehängt. Wir können der Sau nun Zeit lassen das Sperma selbsttätig aufzunehmen. Der Eber wird zur nächsten Gruppe vorgelassen, und der zweite Eber stimuliert diese Gruppe weiter. Spermatube, Pipette und Besamungsbügel werden erst entfernt, wenn die Sau diese wieder frei gibt. Im Abstand von ungefähr 18 Stunden besamen wir die Sauen im Durchschnitt 2,5 mal. Nach der Besamung werden die Sauen innerhalb von drei Tagen in die Warteställe umgestallt. Hierbei handelt es sich um fünf Abteile mit jeweils 150 Selbstfangkastenständen. Solange noch rechtlich möglich bleiben die Sauen bis zum Scannen in diesen fixiert. Nach dem Scannen werden Umrauscher, je nach bisheriger Leistung, entweder erneut mit Regumate eingegliedert, oder zur Schlachtung abgegeben. Bei allen übrigen Sauen der Gruppe öffnen wir die Verriegelung und lassen sie in der Gruppe laufen. Schon beim Einstallen wurde darauf geachtet, dass z. B. Jungsauen oder auch Sauen in schlechterem Futterzustand jeweils in eigenen Gruppen aufgestallt wurden. Diese Gruppen können wir jetzt individuell füttern. Etwa drei Wochen vor der Abferkelung werden die Sauen mit einem bestandspezifischen Impfstoff gegen Coli und Clostridien behandelt. Eine Besonderheit stellen die kleinen Abferkelabteile in unserem Betrieb dar, dies ist aber der gewachsenen Entwicklung des Betriebes geschuldet. In diese Abteile werden die Sauen ca. eine Woche vor dem geplanten Abferkeltermin eingestallt. Vorher werden die Abteile gewaschen und desinfiziert. Einen Tag vor der Aufstallung werden die Abteile auf Solltemperatur aufgeheizt, im Winter wird schon einen Tag eher vorgeheizt. Beim Aufstallen achten wir darauf, dass Jungsauen zwischen die Altsauen gestallt werden, dies gibt den Jungsauen oft etwas mehr Ruhe bei der Abferkelung. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.vilomix.de Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 2 VON 5 E-Mail: info@vilomix.de

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Themen zur Tierernährung Fachtagung 2017/2018 Zwischen dem Aufstallen und dem Abferkeln bereiten wir die Abteile zur Geburt vor. So werden Rotlampen, Ampelklammer 1, Trockenpulver und Absperrbretter verteilt. Jede Sau bekommt einen Jutesack in die Abferkelbucht um ihren Nestbautrieb ausleben zu können. Einen Tag vorm geplanten Abferkeltermin werden die Ferkelnester aufgeheizt. Die Futterdosierbehälter werden so eingestellt, dass die Sauen über die Geburt ca. 3 kg Säugefutter je Tag, aufgeteilt auf zwei Malzeiten, bekommen. Besonderen Wert legen wir auf die Wasserversorgung. Jeder Sau steht ein Aqua Level zur Verfügung, dieser hat einen zusätzlichen Wasseranschluss, so können wir den Aqua Level bei Bedarf freispülen und der Sau zusätzlich Wasser geben. Zur Geburtsüberwachung arbeiten wir mit unterschiedlichen Wäscheklammern, den „Ampelklammern“. Rot heißt dabei, die Geburt hat begonnen, der Sau muss besondere Beachtung geschenkt werden. Gelb heißt Geburt ist zu Ende, alle Ferkel sind an der Sau und grün heißt Ferkel sind versetzt. Zusätzlich wird bei jedem Kontrollgang die Uhrzeit und die Ferkelzahl, sowie evtl. Eingriffe notiert. Ab dem zwölften Ferkel werden die überzähligen Ferkel abgesperrt und etwa jede Stunde getauscht. So stellen wir sicher, dass alle Ferkel Biestmilch bekommen. Wir versuchen eine durchgehende Überwachung der Geburten darzustellen, dabei wird der Geburtsverlauf beobachtet, kleinen Ferkeln wird ein Biestmilchersatz verabreicht, verirrte Ferkel werden zurück ins Ferkelnest oder an die Sau gelegt, usw. Ziel ist es, dass alle neugeborenen Ferkel Kolostrum aufnehmen und so einen möglichst guten Start ins Leben haben. Nach der Abferkelung messen wir bei allen Sauen an drei Tagen Fieber um frühzeitig Probleme zu erkennen. Nachdem die Ferkel Biestmilch aufgenommen haben, lassen wir alle Ferkel eines Wurfes für drei Tage bei ihrer Mutter, dabei werden nur Ferkel aus übergroßen Würfen an Sauen mit zu kleinen Würfen versetzt. Erst nach drei Tagen versetzen wir die Ferkel endgültig. Anhand der Zahlen und Informationen aus den vorherigen Würfen entscheiden wir wieviel Ferkel an den einzelnen Sauen bleiben können. Überzählige Ferkel kommen an natürliche Ammensauen aus der vorherigen Gruppe, deren Ferkel kommen in ein spezielles Ammenabteil und werden künstlich aufgezogen. Schon ab dem ersten Lebenstag bekommen die Ferkel zusätzlich warme Milch über ein Milchtassensystem, das in jede Abferkelbucht eingebaut ist. Ab dem 10. Lebenstag wird die Milch nach und nach durch einen flüssigen PreStarter ersetzt. Ca. eine Woche vor dem Absetzen werden die Ferkel dann an einen festen PreStarter gewöhnt. Zum Absetzen werden alle Würfe nach ihrem Entwicklungszustand bewertet und mit unterschiedlichen Wäscheklammern gekennzeichnet. So können wir beim Absetzen immer etwa gleich entwickelte Ferkel zusammenstallen. Im Flatdeck haben wir pro Abferkelgruppe sechs Abteile zur Verfügung. Diese werden wieder gewaschen, desinfiziert und einen Tag vor der Einstallung aufgeheizt. Alle Ferkel werden beim Einstallen gewogen und mit einem Jodhaltigen Sauenwaschmittel abgeduscht, so dass kleinere Wunden und Kratzer schnell abheilen können und keine Eintrittspforten für Krankheiterreger darstellen. Eingestallt wird dann zunächst in vier Abteile. Dabei stehen aber allen Ferkeln ausreichend Tränken zur Verfügung, und die Futterplätze werden durch Zusatzschalen erweitert. In den darauffolgenden Wochen werden dann zweimal die schwächsten Ferkel abgesucht und in eines der weiteren Abteile © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.vilomix.de Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 3 VON 5 E-Mail: info@vilomix.de

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