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Themen zur Tierernährung Fachtagung 2016/2017 2. Klassische Kastenstände werden mit einem Abstand von 60 cm zueinander aufgebaut. Die Sauen können in der Liegeposition „Seitenlage“ die Gliedmaßen ausstrecken und berühren sich dann nicht mehr. 3. Einzelbuchten, in denen die Sauen sich jederzeit umdrehen können. Diese Buchten gebrauchen dann eine Mindestbreite von 130 cm und eine Seitenlänge wie die klassische Besamungsbucht. 4. Gruppenbuchten für Sauen, ausgestattet mit einer Rückzugsmöglichkeit in Form von Selbstfangfressliegebuchten. Die Beinfreiheiten müssen gewährleistet sein, wenn die Boxen von menschlicher Hand geschlossen werden. Können sich die Sauen hingegen selbst aus der Rückzugsmöglichkeit, wie der Selbstfangfressliegebucht, entlassen, muss die Bucht nicht die geforderten Maße für die Gliedmaßen nachweisen. Die Sau hat dann nicht den Zwang, in der Bucht zu bleiben! 5. Gruppenbuchten für Sauen ohne eine Fixierungsmöglichkeit mit den entsprechenden Breiten für die Liegeposition in der „Seitenlage“ gebrauchen sehr viel Platz. Gerade in der Vor- und Hauptrausche ist das gegenseitige Aufspringen der Sauen zu vernehmen. Ohne eine Rückzugsmöglichkeit müssen die Sauen in top Konditionsstufen eingeteilt werden, um keine Verletzungen zu riskieren. Bei allen Varianten können Arenen vorgeschaltet werden, um eine gute Gruppenbildung zu realisieren. Die Arenen, aber auch die Einzel- und Gruppenbuchten, können mit und ohne Einstreu funktionieren. Bei Außenarenen und Buchten ist oft Einstreu zu finden, da der Einsatz dort unter anderem besser mechanisch zu lösen ist. Befinden sich die Arenen oder die Buchten im Stall und ohne Stroh, muss auch hier ein trockener, standfester Boden zur Verfügung stehen. Die Ansprüche an die Klimagestaltung steigen dann schnell an. In Zusammenhang mit den Haltungsfragen im Deckbereich werden auch die Aufenthaltszeiten stark diskutiert. Bleibt es bei den 28 Tagen nach der erfolgreichen Besamung - diese Zeit ist auch gesetzlich erlaubt - oder darf die Besamungsbucht nur noch für die Güst- und Belegungszeit, also bis ca. 10 Tage nach dem Absetzen, genutzt werden? Weiterhin gäbe es noch die Variante, dass die Sau sich nur noch 4 Tage (für den Zeitraum der eigentlichen Rausche oder während des Besamungsvorganges) in dem Besamungsbuchten aufhalten darf. Diese Fragen sind für die Umsetzung in die Praxis immens wichtig und werden nicht nur mit den Fachleuten stark diskutiert. Der Landwirt muss sich mit diesem Themenkomplex auseinander setzen, der sowohl Neubauten als auch derzeitige Bauten, die in Produktion sind, betrifft. Aus gesellschaftlicher Sichtweise ist verständlich, dass die klassische Besamungsbucht (Kastenstand) in der Schweinehaltung keinen neuen Einzug in die Praxis erhält. Deck-Wartestallungen In den Kombinationsstallungen, wie im Deck-Wartebereich, sind die Aufstallungsbedingungen fast immer gleich. Hier sind sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Bucht Selbstfangfressliegebuchten anzutreffen, welche, wie bereits im Text zuvor beschrieben, entsprechende Größen aufweisen müssen. In diesen Systemen ist die Vielfalt für die eigentliche Haltung der Sauen bestechend gut. Hier kann ausgewählt werden, ob die Fläche in der Besamungsbucht plus Lauffläche gleich mit als Arena vor der eigentlichen Belegung der © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.vilomix.de Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 2 VON 8 E-Mail: info@vilomix.de

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Themen zur Tierernährung Fachtagung 2016/2017 Sauen gebaut und genutzt wird. Dann kann die Phase der Fixierung während der Rausche bzw. Besamungszeit folgen und es kann auch frei entschieden werden, ob die Sauen gleich nach der Belegungsphase oder die nächsten 28 Tage fixiert bleiben. Wartestall Im klassischen Wartestall sind die Selbstfangfressliegebuchten mit entsprechenden Laufflächen stark verbreitet und werden auch weiterhin gerne eingebaut. Passen die Tiere innerhalb der Gruppe gut zusammen, ist die Ausfütterung der Sauen sehr einfach und gut zu lösen. Das Langtrogsystem mit entsprechenden Fressteilern wird zunehmend nachgefragt, hier muss allerdings noch mehr auf die Gruppenzusammensetzung der Sauen geachtet werden. Die Abruffütterungsanlagen mit besonders guten Buchtenstrukturen kommen wieder vermehrt auf den Markt. Die Anlagen selbst sind professionell weiterentwickelt und in der Tier-Selektion noch sicherer geworden. Dynamische und feste Sauengruppen sind möglich, die Nachfrage zu den festen Sauengruppen nimmt derzeit stark zu. Abferkelbuchten Die klassische Abferkelbucht Bereits vor Jahren wurde in diesem Kontext über Bewegungsbuchten und Freilaufbuchten diskutiert. Fest steht, dass die Ferkelverluste zunehmen, umso mehr Bewegungsfreiheit die Sau bekommt. In der klassischen Abferkelbucht kann die Sau immer die günstigste Liegeposition für die Saugferkel einhalten, denn sie kann der vorgeschriebenen Fläche nicht weichen. Bei diesen Abferkelbuchten sind die Buchtenelemente stark aufeinander abgestimmt. Im Bereich der Sau sind die Bodenelemente oft in Form von Gussböden ausgeführt, um der Sau die Überwärme abzunehmen. Der Kunststoffboden für die Ferkel ist so an die Liegefläche der Sauen angepasst, dass kaum Verletzungen auftreten können. Das Ferkelnest mit einer Polymerbodenheizung und Abdeckung bietet eine ideale Rückzugsmöglichkeit für die Ferkel. Die Trogeinheiten für Futter und Wasser sind so platziert, dass Sau und Ferkel die erforderliche Futtermenge aufnehmen können. Die Klimasteuerung gewährleistet, dass die gute Frischluft zugfrei an die Schweine gelangen kann. Diese Buchten haben die Leistungen bis heute sehr gut gehalten bzw. gesteigert, stehen aber in der Kritik bezüglich der Bewegungsfreiheit der Sauen. Bewegungsbuchten In den Bewegungsbuchten sind dieselben Buchtenelemente wie in der klassischen Bucht zu finden. Die höheren Buchtenwände müssen vorhanden sein, um ein Weglaufen oder Überspringen der Sauen in andere Buchten zu vermeiden. Die Türen und Gatter in der Bucht sollten einfach gestaltet sein, um eine optimale Handhabung zu ermöglichen. Bei der Einstallung der Sauen in die Bewegungsbucht wird die Sau für einige Stunden im Ferkelschutzkorb fixiert, um diese Situation kennen zu lernen. Bis zur Geburt der Ferkel kann die Sau dann frei in der Bucht laufen. Zur Geburt und über die Geburtsphase wird die Sau wieder in dem Schutzkorb gehalten, um die Vorteile der klassischen Abferkelbucht zu nutzen. Nach der Abferkelung nutzt man dann den Vorteil der Bewegungsbucht, die Ferkel werden kurzzeitig in dem Ferkelnest abgeschottet und für die Sau wird der Ferkelschutzkorb geöffnet. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.vilomix.de Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 3 VON 8 E-Mail: info@vilomix.de

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