Themen zur Tierernährung Fachtagung 2016/2017 Weitere Alternativen existieren reichlich Über den Einsatz von Rapsprodukten (Extraktionsschrot, Kuchen oder Expeller) hinaus stellt sich die Frage, ob es nicht Sinn macht, beim Verzicht auf Soja über weitere alternative einheimische Proteinquellen nachzudenken. Hintergrund dieser Überlegung ist die Kombination mehrerer Proteinquellen, um somit mit einem zusätzlichen Futtermittel einen gleichmäßigeren Proteinabbau im Pansen zu erreichen bzw. eine gleichmäßigere Menge an unabbaubarem Protein am Dünndarm zur Verfügung zu stellen. Die Liste möglicher Alternativen scheint auf dem ersten Blick nahezu unbegrenzt (Ackerbohne, Bierhefe, Biertreber, Futtererbsen, Leinprodukte, Lupinen, Maiskleber, Malzkeime, Schlempen, Sonnenblumenprodukte), auf den zweiten Blick ist aber schon zu erahnen, dass vor allem die Verfügbarkeit der Rohstoffe bei höherer Nachfrage deren Einsatz wieder in Frage stellen könnte. Nicht zu vergessen ist auch, dass im südlichen Deutschland und in weiteren Europäischen Ländern seit einigen Jahren vermehrt Soja – und hier verstärkt GVO-freies Soja – angebaut wird, welches dem Grundsatz einer nachhaltigen Landwirtschaft entspricht und somit auch zukünftig als Futtermittel für Milchkühe zur Verfügung steht. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Einsatz einheimischer Sojaprodukte beim monogastrischen Tier eine höhere Priorität besitzen sollte. Spezialfuttermittel und Zusatzstoffe Als drittes lohnt es sich auch, über den Einsatz von Zusatzstoffen nachzudenken, die mit einer Optimierung der ruminalen Stickstoffumsetzungen in Verbindung gebracht werden. Vordergründig stehen hier Produkte auf Basis von ätherischen Ölen in der Diskussion, die durch die Beeinflussung bestimmter Mikroben im Pansen dazu führen sollen, einen höheren Anteil des Futterproteins direkt im Dünndarm zur Verfügung zu stellen. Dies muss somit nicht erst über die mikrobielle Fermentation ab- und anschließend wieder aufgebaut werden. In diesem Kontext werden aber auch andere Produkte wie beispielsweise Lebendhefen genannt, die ebenfalls die Mikroflora im Pansen und die dortigen Umsetzungen positiv beeinflussen sollen. Letztendlich sollen an dieser Stelle ebenfalls die sogenannten ammoniumbindenden Substanzen genannt werden, die (meist als mineralische Gesteinsmehle) vornehmlich über spezifische Bindungsaffinitäten überschüssiges Ammonium im Verdauungstrakt binden und somit der Entgiftung über die Leber entziehen sollen. Der Vorteil einer solchen Fütterungsmaßnahme ist die Fixierung des Ammoniums auch über den Verdauungstrakt hinaus, was eine effektivere Nutzung des Stickstoffs aus den wirtschaftseigenen Düngemitteln bewirken kann. © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.vilomix.de Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 3 VON 11 E-Mail: info@vilomix.de
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