[ 1 ] TITEL | LNG-Lkw im Duell GAS-HÄHNE TEXT: MICHAEL KERN | FOTOS: KARL-HEINZ AUGUSTIN, VASSILIS DARAMOUSKAS, MICHAEL KERN, BOSCH Die Meldung klang gut: „Mautbefreiung für LNG-Lkw“, lautete die frohe Botschaft für Deutschlands Straßen. Sie ließ viele Herzen höherschlagen. 18,7 Cent pro Kilometer weniger, das ist doch was. Besonders stark hüpften die Herzen denn auch im Leibe der wenigen Hersteller, die fernverkehrstaugliche LNG-Lkw überhaupt anbieten. Da gibt es aktuell den Dreierclub Iveco, Scania und Volvo. Mercedes hat vor Jahren schon einmal einen LNG-Econic auf die Räder gestellt und lieb äugelt gerade damit, die Fernverkehrsdampfer auch entsprechend umzumodeln. Das würde aus dem Fernverkehrs-Dreierclub künftig einen -Viererclub machen. Der dürfte sich dann in zwei Fraktionen teilen: Volvo und Mercedes als Verfechter des Dieselprinzips auf der einen Seite – auf der anderen Seite Iveco und Scania als Vorreiter des Otto-Prinzips mit zündkerzenbasierter Verbrennung. Die hört im Fachjargon auf die sperrige Bezeichnung „stöchiometrisch“. Die Verbrennung von Gas hat es so an sich, dass sie im Prinzip zu heiß ist für fast alles, was den Dieselmotor von heute ausmacht. Und trotzdem muss dessen Gerippe für schwere LNG- Motoren herhalten. Benziner dieser Größenordnung gibt es keine. Die geringen Stückzahlen lassen eine maßgeschneiderte Neuentwicklung nicht zu. Obendrein ist die Kühlkapazität am Lkw limitiert. So kommt es, dass LNG-M otoren beim Antritt gewisse Abstriche gegenüber dem Diesel machen müssen. Das gilt für den 410 PS starken Scania ebenso wie für den 460 PS leistenden Iveco. Beide führen beim maximalen Drehmoment mit dem Wert von 2.000 Nm exakt 150 Nm weniger ins Feld als ihre nominell gleich starken Dieselkollegen. Kann man sich, 40 Tonnen schwer, damit in die Berge trauen? „Im Prinzip ja“ – würde Radio Eriwan sagen. Ende der 80er-Jahre fühlte sich lastauto omnibus 8/2019
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