Nr. 23 - 24 | 18. Dezember 2020 FOTOS: R. DOMINA FAHRZEUG UND TECHNIK 9 TEST Scania S 540 Vol. II Runter mit der Drehzahl LKW-TEST Und rauf mit der Last. Scania relativiert diesen uralten Lehrsatz mit Erfolg. Neues Getriebe hin, neue Overdrive-Philosophie her - am wichtigsten bleibt: Sprit sparen. Mission erfüllt. Wenn Sie jetzt das Gefühl haben, diesen Test-Lkw schon mal gesehen zu haben, genau vor einem Jahr übrigens, dann: Respekt! Ihre Wahrnehmung funktioniert auf höchstem Niveau. Denn tatsächlich vermaßen wir diesen S 540 mit dem gleichen Kennzeichen auf unserer Testrunde im November 2019. Aber: Dieser hier ist nur äußerlich und scheinbar gleich. Unter der S-Kabine mit ebenem Boden wurde nämlich einiges umgebaut. Das Wichtigste: Der S 540 bekam ein nagelneues Getriebe eingepflanzt, dazu einen Spur-Rückführ-Assistenten, was gleichzeitig mit einer elektrisch unterstützten Lenkung einhergeht, und – last but not least – ergänzt ein Abbiege-Assistent die Sicherheits-Ausrüstung dieses Schweden aus Södertälje. Fangen wir mit letzterem an. Abbiege- und Tote-Winkel-Assistenten verbaut Scania ja beiderseits, nicht nur rechts. Dort sind Radfahrer und Fußgänger am Trotz (oder wegen?) der luftgefederten Kabinenlager neigt das hohe S-Fahrerhaus zu unangenehmen Querbewegungen. meisten gefährdet, beim Rechtsabbiegen nicht gesehen zu werden. Ich sage ganz bewusst nicht „übersehen“. Denn dann müsste sie der Fahrer im Toten Winkel in den zahlreichen Spiegeln, die seine Lkw-Kabine zieren, ja tatsächlich sehen können. Und nur was man sehen kann, kann man aus Unachtsamkeit oder was auch immer, übersehen. Genug der Haarspaltereien. Der AbbiegeAssistent funktioniert jedenfalls tadellos, reagiert auf alles, was der Radar-Detektor meldet. Auch links übrigens. Das macht insofern Sinn, als es auch links einen Toten Winkel gibt, in dem sich ein überholender Pkw verbergen kann. Gut, wenn dann vorm Ausscheren gewarnt wird. Wuchtiges, das dezent ist Den aktiven Spur-RückführAssistenten erkennt das geschulte Auge und bei gekippter Kabine schon an dem Anlassergroßen E-Motor, der liegend an das Lenkgetriebe geflanscht ist. So wuchtig er baut, so dezent greift er ins Lenkgeschehen ein, so viel schon mal vorweg. Aktivieren und einstellen lässt er sich übers Menü „Fahrerunterstützung“ unter dem Punkt Spurwechsel-Warnsystem. Darunter wiederum lässt sich die Empfindlichkeit oder „Enge“ einstellen, unter der das System arbeiten soll. Der etwas kryptisch formulierte Menüpunkt „Erw. Spurw.-Warn.“, was wahrscheinlich „Erweiterte Spurwechsel-Warnung“ heißt, lässt sich ein- oder ausschalten. Das ist ziemlich cool, denn die zwei Empfindlichkeiten unterscheiden sich spürbar und beide sind brauchbar. Die eine vielleicht eher auf der Autobahn, die andere, enger reagierende, auf der Landstraße. Das war’s E-Lenkung mit dickem Elektro-Motor am Lenkservo. Notwendig für den Spur-Rückführ-Assistenten. Das neue G33CM ist dank Alu-Gehäuse und fehlender Synchronringe nun 60 Kilo leichter als die alten Getriebe der GR und GRS-Reihe. Der winzige, variable Lader spricht enorm schnell an und arbeitet schon bei niedrigsten Drehzahlen effektiv.
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