Die sehr lange Achsüber setzung von 2,31 kostet den MAN etwas Fahrleistung, bringt aber beim Verbrauch Gewinn. schinen- und Wohnraum. Somit gibt es auch ein paar Zentimeterchen mehr zu klettern in die gute Stube hinein, mit der dieses neue GX-Fahrerhaus – so viel sei schon jetzt verraten – seine Mitstreiter hier bei der Wertung fürs Fahrerhaus gleich einmal überholt hat. MAN TGX 18.510 BLS Das Orkantief Sabine kam der Vorstellung im Februar mächtig in die Quere, der Coronaschlamassel folgte auf dem Fuße: Leicht hatte es die neue Baureihe von MAN beim Start ins Leben wahrlich nicht. Dabei bringt sie einiges an guten Anlagen mit. GX statt XXL heißt das größte Fahrerhaus von MAN jetzt, das auf die gleiche Grundkabine wie der Vorgänger zurückgreift, die sich allerdings nicht ganz ungerupft aus der Affäre ziehen konnte. Die riesengroße, an den Bus erinnernde Frontscheibe zum Beispiel – einstiges Erkennungszeichen des größten aller MAN – musste ihren Abschied nehmen und dem Standardmaß weichen, wie es eine Nummer kleiner von der XL-Kabine schon lange Zeit bekannt ist. Klar, dass damit auch ein neues Dach fällig wurde für das GX-Fahrerhaus, das von der neuen Kopf bedeckung innen drin in Form von kräftig er höhtem Fassungsvermögen der stirnseitigen Schränke oben vorn profitiert. Für das Innenvolumen des Fahrerhauses bringt der Umbau allerdings gewisse Abstriche mit sich, denn bei der Innenhöhe blieben im Vergleich zum Vorgänger doch ein paar Zentimeterchen auf der Strecke. Hintergrund dafür dürfte sein, dass der Kabinenboden ein wenig in die Höhe zu rücken hatte, um Platz zu schaffen für umfangreichere Schalldämmung zwischen Ma- Launisches Wetter macht die Sache nicht einfacher. Doch die Testcrew ist Schwierigkeiten gewohnt. Denn auch unter diesen neuen Vorzeichen ist der GX-Einstieg immer noch der niedrigste im Feld. Und auch mit etwas reduzierter Innenhöhe steht der neue GX-MAN dem Primus M ercedes Giga space beim umbauten Raum kaum nach. Womit der neue MAN aber richtig hervorsticht, das ist das neue Innenraumkonzept. Kurz gesagt hält es vor allem bei der Gestaltung der Armaturen und Instrumente die Balance zwischen Tradition und Moderne besonders gekonnt. Es ist direkt schade, dass dieses digitale Cockpit nicht serien mäßig, sondern nur als Option geliefert wird. Als eines der Glanzstücke tritt neben Finessen wie den verstellbaren Flaschenhaltern die digitale Instrumententafel an. Vorbildlich im Gemäuer des Armaturenträgers versenkt, präsentieren sich die sogenannten Rundinstrumente mehr als Halb- denn Vollmonde, was Platz schafft fürs dreigeteilte Infokarree in der Mitte. Das wiederum weiß bei Bedarf ein Tänzchen aufzuführen, das MAN Vorhänge nennt. Da wandert die mittige Grafik mal ein Stück nach rechts, um linker Hand Raum zu schaffen für all die Kapitelanzeigen des Bordmenüs. Wahlweise flutscht sie aber auch nach links, um dann rechter Hand zum Beispiel der Radiosenderliste mehr Geltung zu verschaffen. Gut gemacht ist auch, dass die kupierten Rund instrumente mit klarer und gut ablesbarer Skalierung daherkommen. MAN-typische und sehr praxisgerechte Sachlichkeit äußert sich nicht nur im Verzicht auf große Farbenpracht, sondern auch in der Portionierung des gesamten Ensembles um den Fahrer herum. Da tritt alles mit Maß und Ziel an. Weder sind die Lenkradtasten überfrachtet noch ist die Kohorte der Schalter übermäßig ausgedünnt. [ 22 ] lastauto omnibus 1-2/2021 Und für die Bedienung des Sekundärdisplays gilt schließlich: Der dafür zuständige Drehsteller, von MAN Smart Select geheißen, führt die Rechte zwar weg vom Lenkrad, macht das Navigieren
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