zu halten. Einmal die organisatorische Veränderung der Arbeit und zum anderen die technische Entwicklung, die wiederum die organisatorische Veränderung beein- flusst. Ganz nach dem Motto: ‚Das Werkzeug passt sich den Anforderungen und den technischen Möglichkei- ten an.‘ BLICK IN DIE GESCHICHTE Das Arbeiten hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Feste Strukturen haben sich längst aufgelöst und werden sich weiter auflösen. Wir arbeiten auch remote von zuhause, im Zug oder im Garten. Wir ver- bringen mehr Zeit in Meetings als am Schreibtisch. Wir besprechen uns mit Kollegen gerne ‚zwischen Tür und Angel‘. Ja, die Frage ist vielleicht berechtigt: Braucht man überhaupt noch einen Schreibtisch oder ist ein Schreibtisch vielleicht mehr oder weniger überflüssig? Meiner Ansicht nach, wird auch in Zukunft ein Schreib- tisch in einem Büro seinen festen Platz haben. Das heißt aber nicht, dass sich nichts verändern wird. Ganz im Gegenteil. Sowohl das Büro als auch der Schreibtisch werden weitere Transformationen erfahren. So wie es in den vergangenen Jahrzehnten bereits geschehen ist. Dabei ist es wichtig, zwei Entwicklungsstränge im Blick Werfen wir einen Blick in die Geschichte: Mit dem ers- ten Raum, in dem Menschen Schriftstücke bearbeiteten oder in dem sie Vorgänge verwalteten, schufen sie sich einen Ort, den ich heute durchaus als Büro bezeichnen würde. Die Möbel in diesen Räumen wurden immer wieder den Veränderungen in der Organisation und den technischen Möglichkeiten angepasst. Eine der wirk- lich großen und einschneidenden Veränderungen war sicherlich der Beginn der Digitalisierung. Der Computer hat Einzug in die Büros gehalten. Nicht nur in Buchhal- tung und Sekretariat, sondern auch in Planungs- und Konstruktionsabteilungen. Technische Zeichner wech- selten vom großen Reißbrett zum CAD-Programm. Architekten, Konstrukteure und Bauzeichner tauschten Lineal, Bleistift und Zirkel gegen Computer, Maus und Tastatur. Sie waren es auch, die eine besondere Entwick- lung im Büro in Gang setzten: den elektrisch höhenver- stellbaren Schreibtisch. Das Reißbrett bot die Möglich- keit, im Sitzen und im Stehen zu arbeiten. Bauzeichner und Ingenieure saßen oder standen vor einem fast senk- recht stehenden Plan.Arbeiten im Stehen? Warum sollte das mit einem Computer nicht auch möglich sein. Es wundert also nicht, dass die ersten höhenverstellbaren Arbeitstische, die der Konstrukteure waren. Anfang der 1990er Jahre gab es CAD-Schreibtische, die sich manu- Arbeitsmediziner und Ergonomie-Spezialisten waren von der Idee, abwechselnd im Sitzen und Stehen zu arbeiten schnell begeistert. Es brauchte jedoch sehr lange, bis sich der Steh- Sitz-Arbeitsplatz auch in Deutschland durch- setzte. Büros ändern sich – die Schreibtische werden aber bleiben 2
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