Vorwort Ein herausforderndes Jahr liegt hinter der gesamten Agrarbranche. Lokale Trockenheit und die sich weiter verändernden gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingen sind unter anderem als Indikatoren für den Branchenverlauf zu nennen. Unter den gegebenen Umständen konnten wir uns im Wettbewerbsumfeld gut positionieren, sind aber in Summe mit dem Geschäftsverlauf 2019 nicht zufrieden. Um so wichtiger ist es für uns, als HaGe Konzern, Teil der solide und diversifiziert aufgestellten DLG Gruppe zu sein. Große Teile des Groß- und Landhandelsgeschäftes konnten unter den Rahmenbedingungen des letzten Jahres zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Im Handel mit Futtermitteln konnten wichtige Prozesse optimiert und so die ambitionierten Ziele erreicht werden. Auch das Betriebsmittelgeschäft im Konzern zeigte die gewohnte operative Stärke unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Als nicht zufriedenstellend muss das Ergebnis der Sparte Getreide, Raps, Hülsenfrüchte (GRH) betrachtet werden. Eine im Bundesdurchschnitt erneut trockene und kleine Ernte bescherte uns eine deutlich geringere Umsatzmenge als geplant. Auch auf der internationalen Vermarktungsseite blieb die Situation fast bis zum Ende des Jahres schwierig. Im Gegensatz zum Getreide konnte das Rapsgeschäft ein zufriedenstellendes Niveau erzielen. Intensive, strukturelle Anpassungen im Gebiet des Roth Agrarhandels trugen bereits im letzten Quartal erste Früchte. Die gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen erarbeiteten organisatorischen Veränderungen tragen den Geschäftsprozessen des Roth Agrarhandels, besonders in den großstrukturierten neuen Bundesländern, Rechnung. Die weitergehende strukturelle Entwicklung, immer angepasst an die vorherrschenden Rahmenbedingungen, geht auch im Kerngebiet der HaGe weiter. Im Herbst 2019 eingeläutet und im 1. Quartal 2020 umgesetzt, werden die beiden nördlichen Vertriebsgebiete zu einer Region verschmolzen, um die Ressourcen optimal zu nutzen, organisatorische Vorteile zu genieren und so einen deutlichen Schritt hin zu mehr Kundennähe zu schaffen. Zum Ende des Jahres startete eine zukunftsweisenden Zusammen- arbeit zwischen der team AG und der HaGe. Die Beteiligung der team AG an der HaGe Logistik GmbH ermöglicht sowohl eine Effizi- enzsteigerung, als auch Weiterentwicklung und Wachstum für das Speditionsgeschäft. Der gesellschaftliche Druck und die oftmals verklärte Wahrneh- mung der Landwirtschaft in der Politik und der Gesellschaft, gepaart mit der Sorge vor einer, nicht an die realen Bedingungen angepassten, Agrarpolitik, waren die Ausgangspunkte für die noch immer anhaltenden Bauernproteste. In zahlreichen Großd emons trationen im ganzen Land verschafften sich die Landwirt*innen Gehör bei der Politik und den Verbrauchern, die in ersten Dialogen mündeten. Die HaGe unterstützt die Bewegung des friedlichen Protestes, sowohl mit Präsenz, als auch finanziell. Durch eine Settlementvereinbarung Ende 2019 konnte das Kartell- verfahren der BSL zu Preisabsprachen im Pflanzenschutzgroß- handel abgeschlossen werden. Ein deutlicher Fokus lag im vergan- genen Jahr auf der Weiterentwicklung und dem Ausbau des vorhandenen Compliance Management Systems des Konzerns. Mit der großen Unterstützung der Aktionäre wurde Ende des Jahres 2019 eine Kapitalerhöhung erfolgreich angestoßen. Die beiden Großaktionäre, DLG und Lantmännen, haben ihre Anteile an der Kapitalerhöhung in vollem Umfang gezeichnet. Mit diesem Schritt werden, trotz der Belastungen durch die Bußgeldzahlung, die Investitionsfähigkeit und somit die Wachstumschancen des HaGe Konzerns gewahrt. So bleibt der HaGe Konzern, auch durch die solide Finanzierung und dem nochmals gestiegenen Eigenkapital, der verlässliche Partner im Agribusiness. Vor diesem Hintergrund und gemeinsam mit unserem starken Verbund im DLG Konzern, werden wir die geplanten Konzernziele konsequent verfolgen und einen erfolgreichen Jahresverlauf 2020 anstreben. Ihr Vorstand Henrik Madsen, Vorstandsvorsitzender Lars Sørensen, Finanzvorstand 03
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