Themen zur Tierernährung Fachtagung 2015/2016 Der Blutcalciumspiegel fällt ab (siehe Abbildung 2) und es entwickeln sich die bekannten klinischen Symptome des Milchfiebers: kalte Ohren und Fressunlust bis hin zum Festliegen. In dieser Situation wird eine Kuh ohne Behandlung, z.B. mit Calcium-Infusion, nicht wieder genesen können. Abbildung 2: Zur Entstehung von Milchfieber Grundsätzlich sind alle Transitkühe einer Verringerung des Calciumgehaltes im Blut ausgesetzt, jedoch können bereits kleine Abweichungen von einem normalen Verlauf einen großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Kühe haben. Neuere Untersuchungen aus Nordamerika zeigen, dass bereits bei einem geringfügigen Abfall des Blut-Calciumspiegels innerhalb des unauffälligen Bereichs (um 2 - 2,2 mmol/L) ein deutlich größeres Risiko für Labmagenverlagerungen sowie einer verminderten Milchleistung im ersten Laktationsdrittel besteht (Chapinal et al., 2011, Chapinal et al., 2012). Physiologisch ist dieser Zusammenhang einfach zu verstehen: Calcium ist elementar für die Kontraktion der Muskulatur, gerät es in den Mangel, so vermindert das die Pansenund Darmperistaltik und auch die Futteraufnahme. Folglich wird das Auftreten von Labmagenverlagerungen begünstigt, die Milchleistung wird negativ beeinflusst und das Risiko für Ketosen und Folgekrankheiten steigt an (siehe Abbildung 3). Auch für den Geburtsverlauf bedarf es einer vitalen Muskelkontraktion in der Gebärmutter. Eine schlechte Calcium-Versorgungslage kann Ursache für Schwergeburten und Nachgeburtsverhalten sein. Die Zitzenschließmuskulatur im Euter und die Immunfunktionen sind darüber hinaus auch auf ausreichend Calcium angewiesen. Gehäuftes Auftreten von Mastitiden kann auch durch einen starken Calcium-Mangel p.p. begründet © COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH www.vilomix.de Telefon: 0 54 93 / 98 7 00 Telefax: 0 54 93 / 98 7 90 SEITE 2 VON 11 E-Mail: info@vilomix.de
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